Dunedin – die schönste Stadt Neuseelands?

Nach dem wir am Morgen die Mackenzie-Gegend um den Lake Tekapo mit der Church of the Good Shepherd besichtigt haben, erreichen wir nach ungefähr drei Fahrtstunden die Küstenstadt Dunedin im Südosten der Südinsel. Dunedin hatte die erste Universität in Neuseeland und ist auch heute noch bei den Studenten beliebt. Von den fast 119.000 Einwohnern sind immerhin circa 23.000 Studenten. Die zweitgrößte Stadt Neuseelands ist unter Neuseelandfans angeblich als die schönste im Land bekannt.

Den Titel als zweitsüdlichste Stadt der Welt kann Dunedin dagegen wohl niemand streitig machen. (Die südlichste Stadt der Welt ist übrigens Punta Arenas im Süden Chiles.) Schottische Einwanderer haben die Stadt einst gegründet: Der Name „Dun Edin“ kommt aus dem Schottischen und ist eine Bezeichnung für Edinburgh. Das bedeutet „Festung am Hügelhang“. Zwischen Dunedin und Edinburgh besteht auch eine Städtepartnerschaft.

Gold, Guiness-Buch und Print-Vorreiter

Nachdem 1861 die Nachricht vom Goldfund die Runde gemacht hatte, lockte Dunedin viele Neusiedler an und wurde bald zur größten und reichsten Stadt Neuseelands. Aber Dunedin hat noch weitere Superlative zu bieten, was es historisch gesehen zu einer der interessantesten Städte des Landes macht. So stellt Dunedin laut Guiness-Buch der Rekorde die steilste Straße der Welt, die Baldwin Street. Zudem brachte Dunedin mit der Otaga Daily Times die erste Tageszeitung des Landes heraus.

Sehenswürdigkeiten in Dunedin

Nicht nur Christchurch hat einige Kirchen zu bieten, sondern auch Dunedin. Die älteste erhaltene Kirche in Dunedin und Umgebung ist die First Church of Otago, die Ende des 19. Jahrhunderts geweiht wurde. Die St Paul’s Cathedral direkt neben dem Rathaus ist jedoch bei den meisten Touristen bekannter. 

Was auf jeden Fall auch auf dem Besucherprogramm steht ist das Bahnhofsgebäude von Dunedin. Dabei dient der Repräsentationsbau nicht nur zum Bahnticketverkauf, sondern beinhaltet eine Galerie, ein Restaurant sowie die New Zealand Sports Hall of Fame.

Speight’s Brewery

Eine weitere Sehenswürdigkeit in Dunedin ist die Speight´s Brewery. 1876 gegründet stieg die Brauerei innerhalb nur eines Jahrzents zur größten Brauerei des Landes auf. Auch heute hat man in fast allen Supermärkten und Restaurants „Speight’s“ zur Auswahl. Um die Qualität zu steigern wurde ab Anfang der 1880er Jahre nur noch Quellwasser zum Brauen verwendet. Wer eine Kostprobe des frischen Quellwassers nehmen möchte, kann dies in der Rattray Street am Eingang der Brauerei machen. Dort kann sich jeder der hier vorbei kommt und eine Erfrischung nehmen möchte, kostenlos etwas von dem frischen Wasser zapfen. Die gezapften Biere nach der Brauerei-Besichtigung waren allerdings erfrischender.

Otago Peninsula

Die 30 Kilometer lange und 12 Kilometer breite Halbinsel ist ein weiteres Ausflugsziel für Besucher von Dunedin. Direkt am Pazifischen Ozean gelegen hat man bei schönem Wetter sicherlich eine tolle Aussicht. Wir hatten allerdings nicht so viel Glück und haben die Insel so weit es ging bei Dauerregen erkundet. Bei Sonnenschein ist wahrscheinlich das einzige Schloss Neuseelands Lanarch Castle sowie der dazugehörigen Schlossgarten einen Besuch wert. Man sollte sich jedoch vorher über die Eintrittspreise informieren, nicht dass man wie wir etwas überrascht wird. Auch kann man auf der Halbinsel verschiedene Tierarten wie zum Beispiel den Königsalbatross oder den gefährdeten Gelbaugenpingun aus nächster Nähe beobachten.